Nachhaltigkeit im Krisenmodus

Warum Verbraucher trotz Inflation und Zukunftssorgen auf nachhaltige Verpackungen Wert legen

Kriege, Klima, Kostendruck – an schlechten Nachrichten herrschte in den vergangenen Monaten kein Mangel. Die Verbraucher halten sich zurück, das von der GfK ermittelte Konsumklima dümpelt auf niedrigem Niveau vor sich hin. Auch das sonst so wichtige Weihnachtsgeschäft verspricht in diesem Jahr keine deutlichen Impulse für die Binnenkonjunktur zu setzen. Zu groß ist das Loch, das die Inflation in die privaten Budgets gerissen hat. Wie hat sich in dieser eher angespannten Stimmungslage die Einstellung der Verbraucherinnen und Verbraucher zu grünen Themen wie nachhaltiger Verpackung verändert?

 

Auch wenn der Geldbeutel generell enger geschnürt ist, bleibt die ökologisch vorteilhafte Verpackung bei Kaufentscheidungen ein wichtiger Faktor. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Managementberatung Simon-Kucher & Partners im Juli 2023 veröffentlichte, repräsentative Studie. Demnach sind 62 Prozent der deutschen Verbraucher bereit, für nachhaltig verpackte Produkte etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Was Konsumenten von einer nachhaltigen Verpackung erwarten, geht ebenfalls aus den Studienergebnissen hervor: Für 61 Prozent der Befragten erfüllen Verpackungen dann diese Kriterien, wenn sie aus recycelbaren und biologisch abbaubaren Materialien hergestellt wurden. Außerdem sehen immer mehr Menschen den CO2-Fußabdruck als maßgeblichen Faktor für nachhaltige Verpackung.

 

Dass Nachhaltigkeit auch in der Krise hohe Priorität bei den Verbrauchern hat, bestätigt eine im April 2023 veröffentlichte Untersuchung im Auftrag des europäischen Karton- und Faltschachtelverbandes Pro Carton. Demnach wären zehn Prozent der deutschen Verbraucher bereit, zehn bis 20 Prozent mehr für ein Produkt auszugeben, das die Umwelt weniger belastet. Ein Viertel (25 Prozent) würde fünf bis zehn Prozent mehr bezahlen. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) gibt an, dass die Umweltauswirkungen von Produktverpackungen für sie in den letzten zwölf Monaten wichtiger geworden sind. Außerdem will über die Hälfte (54 Prozent) der Befragten die Anzahl ihrer in Plastik verpackten Produkte reduzieren.

 

Lenkt man den Blick in Richtung Europa, ergibt sich ein ähnliches Bild. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Menschen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien streben einen nachhaltigeren Lebensstil an. Über die Hälfte (58 Prozent) nennt Recycling als wichtigsten Hebel, um die Klimawirkungen von Verpackungen zu reduzieren.

 

Fazit: Dass Nachhaltigkeit für Verbraucherinnen und Verbraucher kein „Nice-to-have“ sondern eine grundsätzliche Entscheidung für die Zukunftssicherung ist, wird gerade in diesem von vielfältigen Krisen geprägten Jahr deutlich. Verpackungen müssen ihren Beitrag für einen nachhaltigeren Konsum leisten. Kreislaufverpackungen wie Wellpappe entsprechen diesen Anforderungen.