Gut fürs Klima: Bäume entziehen der Atmosphäre CO2

Vermeiden, in Treibstoff umwandeln oder unter Tage einlagern – die Strategien zur Verringerung der CO2-Konzentration in unserer Atmosphäre sind vielfältig. Eine naheliegende, weil natürliche, Lösung ist es, den Anteil der Waldflächen auf der Erdoberfläche zu steigern. Bäume nehmen, wie alle grünen Pflanzen, im Rahmen der Photosynthese Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf und verarbeiten es mit Hilfe der Sonnenenergie zu Zucker, den sie für ihre Wachstums- und Stoffwechselprozesse brauchen. Den dabei entstehenden Sauerstoff geben die Bäume wieder an die Luft ab, während sie den Kohlenstoffanteil in ihrem Holz binden.

 

Holz- und Papierprodukte sind Kohlenstoffspeicher

Produkte aus Holz wie Baumaterialien oder Möbel sind damit ebenso effektive Kohlenstoff-Speicher wie Papiererzeugnisse, zu denen auch Verpackungen aus Wellpappe zählen. Der Kohlenstoff bleibt auch während vielfacher Recycling-Zyklen gebunden – und zwar so lange, bis die Papierfasern altersbedingt aus dem Materialkreislauf ausgeschleust und thermisch verwertet werden. Erst dann gelangt der Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre und bildet mit Sauerstoffmolekülen die gleiche Menge Kohlendioxid, die anfangs entnommen wurde.

 

Wälder gegen Klimawandel

Die Klimaschutzleistung des Waldes ist enorm: Ein wachsender Forst bindet jährlich über alle Altersklassen der Bäume hinweg rund sechs Tonnen CO2 pro Hektar. In Europa summiert sich dieser Effekt auf rund 447 Millionen Tonnen des schädlichen Treibhausgases, das von den Wäldern aufgenommen wird. Über ein Drittel der europäischen Landmasse ist von Wald bedeckt. Und der Anteil wächst: Allein in den Jahren von 1990 bis 2010 betrug der Waldzuwachs zwischen Nordkap und Sizilien 11 Millionen Hektar. Das Wachstum der Waldflächen und ihre wirtschaftliche Nutzung stehen in einem engen Zusammenhang. Nachhaltige Forstwirtschaft gewährleistet, dass die Versorgung der holzverarbeitenden Industrie und der Papierindustrie mit den benötigten pflanzlichen Rohstoffen langfristig gesichert ist.

 

Verpackungen aus Wellpappe bestehen zu durchschnittlich 80 Prozent aus Recyclingmaterial, das aus der öffentlichen Altpapiersammlung sowie aus der Erfassung gebrauchter Transportverpackungen im gewerblichen Bereich stammt. Wellpappenrohpapier aus Frischfasern bezieht die deutsche Wellpappenindustrie aus dem Ausland, überwiegend aus Skandinavien und Osteuropa. In den wichtigen Herkunftsländern Finnland und Schweden bedecken Wälder rund 60 Prozent der Landfläche. Diese und andere große Waldflächen werden beim Kampf gegen den Klimawandel immer wichtiger. Als Kohlenstoffsenken tragen sie dazu bei, die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre zu begrenzen. Die Nutzung von Holz- und Papierprodukten ist Teil dieser Klimaschutzfunktion.