FÖV setzt Themen
Die zweite FÖV-Konferenz am 4. November 2014 bei GS1 Germany in Köln beleuchtete den „Mythos Mehrweg“ und stellte die Frage, ob die grundsätzliche Bevorzugung von Mehrwegsystemen überhaupt noch zeitgemäß sei – oder reine Ideologie. Mit diesem Thema setzt sich auch die Redakteurin Heidrun Krost im Leitartikel der Lebensmittel Zeitung vom 6. März 2015 auseinander (hier als pdf herunterzuladen).
Anlass des Beitrags ist der von Coca Cola angekündigte teilweise Abschied von Mehrweg-Gebinden in Deutschland. Der Brausehersteller sah sich nach der Ankündigung einer geradezu feindseligen Kritik ausgesetzt. Krost zufolge rückten „Mehrwegjünger den US-Konzern jetzt in die Ecke der Gesetzlosen“. Zu Recht verweist die Autorin darauf, dass auch in diesem Fall die ständige Wiederholung der angeblichen ökologischen Vorteilhaftigkeit von Mehrweg dem „Rezitieren eines religiösen Mantras“ gleicht, das zudem auf vagen Vermutungen fußt.
Diese Einschätzung deckt sich mit den Erkenntnissen der Konferenzteilnehmer von Köln. Bei der Bewertung komplexer Logistikprozesse unter ökologischen Gesichtspunkten führen vereinfachende ideologische Formeln in die Sackgasse. Eine differenzierte Betrachtung der Systeme ist angebracht, um den besten Weg in Richtung Nachhaltigkeit zu finden. Und oft genug weist ein vorurteilsfreies, faktenorientiertes Bewertungsverfahren darauf hin, dass Stoffkreisläufe die optimale Lösung für Mensch, Umwelt und Wirtschaft sind.