Out of the Box: FÖV bündelt Kompetenzen aus unterschiedlichen Bereichen

Diskussionsbeiträge aus der aktuellen Beiratssitzung

 

Wie können Verpackungen dazu beitragen, dass Herstellung und Konsum von Waren die Umwelt weniger belasten? Als die deutschsprachigen Verbände der Wellpappenindustrie vor über zehn Jahren das Forum Ökologisch Verpacken ins Leben riefen, war man sich einig: Wir wollen mit wichtigen Akteuren in Wirtschaft und Gesellschaft darüber reden. Denn was Wellpappenhersteller seit Jahrzehnten betreiben, ist ressourcenschonende Nutzung natürlicher Rohstoffe im geschlossenen Kreislauf.

 

Unabhängige Experten geben Input

Um das Prinzip Stoffkreislauf für die Lösung ökologischer Zukunftsfragen bestmöglich zu nutzen, sollten unterschiedliche Anspruchsgruppen an einen Tisch gebracht werden. Es galt, einen ergebnisoffenen Austausch der Interessen von verpackender Industrie, Handel, Zivilgesellschaft, Abfall- und Entsorgungswirtschaft sowie Wissenschaft und Forschung anzustoßen. Die Idee eines neutralen Beirats war geboren. Das Forum Ökologisch Verpacken ist stolz darauf, heute die Kompetenz seiner acht Beiräte nutzen zu können, um sich in der Diskussion über nachhaltige Verpackungsstrategien glaubwürdig Gehör zu verschaffen.

 

Ob Diskussionsveranstaltungen auf der Ernährungsmesse Anuga, Journalistenworkshops in Salzburg, Gespräche mit Politikern in Berlin oder eine Studie mit anschließendem Fachgespräch zu „Wegen aus der Kunststofffalle“ – stets waren engagierte Beiräte maßgeblich an der Realisierung der Projekte beteiligt. Auch beim aktuellen Treffen der Expertengruppe Mitte November in Berlin standen Themen wie Zukunftsaussichten der ökologischen Verpackung und vermehrter Dialog über die Vorteile des Stoffkreislaufs im Fokus der Beiträge.

 

Ideen für Dialog

Raus aus dem Plastik, mehr faserbasierte Kreislaufverpackung: Insbesondere Handelsunternehmen setzen bei ihren Nachhaltigkeitsstrategien vermehrt auf diesen Weg (siehe Beitrag in diesem Newsletter). Beiratsmitglied Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung, ist mit einem der großen deutschen Einzelhändler dazu im Gespräch. Angedacht ist eine weitere Vertiefung des Gedankenaustauschs bis hin zu gemeinsamen Veranstaltungen. Als Hintergrundinformation liegen ab Anfang 2023 die Anforderungen von Verbrauchern vor, wie sie in dem von der DUS erstellten Verbrauchergutachten formuliert sind (siehe Interview in diesem Newsletter).

 

Klimaneutralität wollen viele Unternehmen in den kommenden Jahren erzielen. Welche Kriterien sollen für ökologische Verpackungen gelten, wenn Transport- und Industriebranchen dieses Ziel erreicht haben? Wie wird dann Klimaneutralität definiert? Eine Zukunftsstudie könnte wertvolle Erkenntnisse zu diesem Thema bieten, regte ein Beiratsmitglied an. Bereits bestehende Projekte des Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) könnten für die Arbeit des FÖV ebenso interessant sein wie neue Zertifizierungsinitiativen für nachhaltige Forstwirtschaft. Ein weiteres dringliches Thema ist nach Überzeugung der Beiräte, das Recyclingbewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher zu stärken und damit das getrennte Erfassen der Wertstoffe zu verbessern. Das FÖV wird den Kontakt zu aktuellen Kampagnen suchen und auch eigene Kommunikationsmaßnahmen erwägen.

 

Der weltgrößte Branchentreff von Lebensmittelindustrie und Handel ist die Messe Anuga in Köln. Auch im Oktober 2023 könnte das FÖV wieder Top-Referenten zum Thema Ökologisch Verpacken an den Gemeinschaftsstand der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bitten. Längerfristig auf dem Zettel stehen außerdem Veranstaltungen der Abfallwirtschaft oder die alle zwei Jahre stattfindende Umwelttagung der TU Darmstadt. Der FÖV-Generalbevollmächtigte Dr. Oliver Wolfrum, sagt: „Offene Dialogformate und neue interessante Erkenntnisse dienen der Sache der Kreislaufwirtschaft. Diesen Weg werden wir konsequent weiterverfolgen.“