Papier glänzt mit Rücklaufquote

Sie bündeln Waren aller Art, schützen empfindliche Güter vor Beschädigungen und bewahren Lebensmittel vor dem Verderb – Verpackungen erfüllen im modernen Warenverkehr wichtige Funktionen. Dabei gewinnen in Zeiten von knapper werdenden Ressourcen nachhaltige Verpackungssysteme an Bedeutung. Das zeigt sich auch im Einzelhandel: „Verpackungen sind in vielen Bereichen des Handels aus unterschiedlichen, zum Beispiel hygienischen, Gründen nicht wegzudenken. Umso mehr ist es den Händlern ein Anliegen, Verpackungen möglichst umweltfreundlich und recyclingfähig zu gestalten. Der Handel greift damit letztlich auch das gestiegene Umweltbewusstsein der Konsumenten auf“, so Kai Falk, Geschäftsführer Kommunikation und Nachhaltigkeit beim Handelsverband Deutschland HDE.

Wertvoller Rohstoff
Doch was genau macht eine nachhaltige Verpackung aus? Experten ziehen für die Bewertung einerseits die über den gesamten Lebenszyklus eingesetzten Ressourcen und andererseits die Wiederverwertbarkeit heran. Papierbasierte Verpackungen schneiden dabei in jeder Hinsicht bestens ab, denn sie werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind vollständig recyclingfähig.

Vorbildlich ist vor allem der gut funktionierende Stoffkreislauf, der papierbasierten Verpackungen zu Recht ein gutes ökologisches Image verleiht. Das Sammlungssystem des Altpapierkreislaufs ist sehr gut etabliert und hat eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Diese Strukturen tragen dazu bei, dass Papier eine ausgesprochen gute Rücklaufquote von 76 Prozent vorzuweisen hat. Wellpappe wird sogar nahezu vollständig erfasst und wieder dem Kreislauf zugeführt. Dies geschieht ganz ohne staatliche Regulierungsmaßnahmen, denn Altpapier ist ein begehrter Rohstoff, um den zwischen Kommunen, Vereinen und privaten Entsorgungsunternehmen ein lebhafter Wettbewerb herrscht.

Beispiel für die Zukunft
Die Wiederverwertung von papierbasierten Verpackungen wird stetig optimiert, so dass durch technische Verbesserungen der Altpapieranteil bei der Herstellung von Wellpappenrohpapieren kontinuierlich steigt: In Deutschland liegt er bei rund 80 Prozent, in Österreich bei 77 und in der Schweiz bei 74 Prozent. Das schont nicht nur Ressourcen, sondern ist auch gut für das Klima, denn durch den hohen Altpapieranteil bleibt das im Papier gespeicherte CO2 in den Fasern gebunden. Und das für viele Umläufe, wie Prof. Bernd Bilitewski, Vorsitzender des Altpapierrats und Beirat des Forum Ökologisch Verpacken, weiß: „Papierfasern lassen sich zehn- oder auch 20-mal in der Papierproduktion einsetzen." Für Bilitewski ist diese Nutzungskaskade einmalig in der Abfallwirtschaft und auch im Handel gilt der Altpapierkreislauf als Musterbeispiel: „Bei Altpapier passen die Rahmenbedingungen, Sammelstruktur und Rohstoffpreise, überein. Das wünschen wir uns auch für andere Materialfraktionen", sagt der HDE Nachhaltigkeitsexperte Kai Falk.