Konsumgüterhersteller setzen auf Stoffkreisläufe

Nachhaltigkeit ist längst zu einem wichtigen Thema auf der Agenda der Konsumgüterindustrie geworden. Dabei geraten die – ökologischen wie ökonomischen – Vorteile funktionierender Stoffkreisläufe zunehmend in den Blickpunkt der Unternehmen. Dies belegen auch die Ergebnisse einer Studie von GS1 Germany zur Nachhaltigkeit in der Konsumgüterwirtschaft. Die Wertschöpfungsketten-Experten befragten Akteure aller relevanten Bereiche von der Industrie bis hin zu Verbraucherverbänden. Als eines von fünf zentralen Themen kristallisierte sich dabei die nachhaltige Ressourcen- und Landnutzung heraus. Die Befragten plädierten hier besonders für die Förderung geschlossener Materialkreisläufe und die zunehmende Nutzung nachwachsender Rohstoffe. Ansetzen ließe sich aus ihrer Sicht zum Beispiel bei einer nachhaltigen Verpackungsgestaltung.

Vorteile papierbasierter Verpackungen
Ressourcenschonendes Verpacken leistet einen wichtigen Beitrag für nachhaltige Entwicklung. Papierbasierte Verpackungen etwa sind Teil eines gut funktionierenden Stoffkreislaufs. Beispiel Wellpappe: Sowohl die Zellstofffasern für die Wellpappenrohpapiere als auch Mais-, Weizen- oder Kartoffelstärke für den Leim sind aus nachwachsenden Rohstoffe und machen das Material zu 100 Prozent recycelbar. Und der Anteil des eingesetzten Altpapiers in der Wellpappenproduktion liegt im deutschsprachigen Raum bereits zwischen 70 und 80 Prozent – Tendenz steigend.

Auch beim Klimaschutz – einem weiteren Schlüsselthema in der Befragung – können papierbasierte Verpackungen eine gute Bilanz vorweisen: Über mehrere Recyclingvorgänge hinweg bleibt CO2 in Papierprodukten gebunden. Und bei der energetischen Verwertung von Papierfasern, die nicht länger recyclingfähig sind, entspricht das freigesetzte CO2 der Menge, die durch das Baumwachstum seinerzeit im Holz gebunden wurde.

Schlüsselfaktor Produkttransparenz
Um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, kommt es nach Meinung der von GS1 Befragten zu jeder Zeit vor allem auf Produkttransparenz an, also das Sammeln und Bereitstellen von Informationen über Herkunft, Herstellung und Beschaffenheit von Produkten. Das gilt zum Beispiel, wenn es darum geht, gute Kooperationen aufzubauen: Nur wenn entlang der Wertschöpfungskette alle relevanten Informationen zur Verfügung stehen und ein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit besteht, können Nachhaltigkeitsziele auch wirklich erreicht werden. Das betont auch Prof. Dr. Julia Wolf vom Center for Sustainable Supply Chain Management/EBS: „Die Konsumgüterbranche sollte aktiv mit Lieferanten arbeiten, um endliche Ressourcen durch nachhaltig erwirtschaftete zu ersetzen und ihre zukunftsfähige Verfügbarkeit zu gewährleisten." So profitieren am Ende alle Beteiligten.

Besser informiert
Nicht nur die Partner, auch die Verbraucher gilt es bei Nachhaltigkeitsbemühungen mit ins Boot zu holen: "Nachhaltige Konsummuster stärken" lautet ein weiteres Schlüsselthema der von GS1 befragten Konsumgüter-Experten. Mit dem Einsatz papierbasierter Verpackungen können Konsumgüterhersteller und ihre Partner Nachhaltigkeits-Engagement klar belegen – und das Vertrauen der Verbraucher festigen.

Auch die Produktbeschreibungen und Informationen auf der Verpackung werden für das Kundenvertrauen immer wichtiger: In einer europaweiten Erhebung des Beratungsunternehmens Deloitte aus dem Jahr 2011 bejahten 82 Prozent der befragten Verbraucher die Aussage „Informationen auf der Verpackung sind mir wichtig" – ein Jahr zuvor waren es noch 73 Prozent. „Die Konsumgüterwirtschaft sollte Verantwortung übernehmen, die Menschen zu befähigen, eigene Entscheidungen für oder gegen Nachhaltigkeit zu treffen", fordert Yvonne Zwicks vom Rat für Nachhaltige Entwicklung in der GS1-Studie. Relevante Informationen auf der Verpackung können dazu einen wesentlichen Teil beitragen. Kommen Verpackungen aus Wellpappe zum Einsatz, können Konsumgüterhersteller das Öko-Signet nutzen, welches der Verband der Wellpappen-Industrie (VDW) lizenzfrei anbietet. Kurz und bündig informiert es den Verbraucher über die wesentlichen Nachhaltigkeitsinformationen des Packstoffs: „Verpackung aus Wellpappe: nachwachsende Rohstoffe, vollständiges Recycling."