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Nachhaltiges Verpacken: Verbraucher fordern starke Kreislaufwirtschaft und klare Öko-Kriterien
Forum Ökologisch Verpacken und Deutsche Umweltstiftung veröffentlichen unabhängiges Verbrauchergutachten
Berlin, 2. März 2023 – Engere Verzahnung politischer Entscheidungsprozesse mit wirtschaftlichen Gegebenheiten und aktueller wissenschaftlicher Forschung, aber auch mehr Mitsprache von Verbrauchern – diese Empfehlungen stehen im Fokus eines neuen Verbrauchergutachtens zum Thema „Verpackungen der Zukunft“. Das jetzt der Öffentlichkeit vorgestellte Papier haben 13 Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Milieus und regionaler Herkunft im Rahmen eines mehrwöchigen Prozesses erarbeitet. Die Initiatoren Forum Ökologisch Verpacken (FÖV) und Deutsche Umweltstiftung wollen auf diesem Weg der Verbraucherperspektive in der Diskussion um klimafreundliche und ökologisch verträgliche Verpackungslösungen eine Plattform schaffen und weiterführende Dialoge anregen.
In der Rolle der Politik sehen die Verbrauchergutachter grundsätzlich große Chancen, die angestrebte ökologische Transformation durch klare Zielvorgaben zu stärken. Entsprechende Regelungen sollten wissenschaftlich nachweisbare ökologische Vorteile bieten. Betriebswirtschaftliche Belastungen dürften dabei nicht aus dem Blick geraten und auch der bürokratische Aufwand solle jeweils kritisch geprüft werden. Entwickelte Maßnahmen sollten dazu beitragen, den Gedanken der Kreislaufwirtschaft als handlungsleitendem Prinzip zu stärken.
Ihren eigenen Einflussbereich sehen die Verbraucherinnen und Verbraucher in umweltbewussten Konsumentscheidungen, die auch eine ökologische Verpackungswahl einschließen. Voraussetzung dafür sei wissenschaftliche Klarheit: „Informationen müssen für Verbraucher transparent, verständlich und widerspruchsfrei sein“, so die Forderung. Ökologisch motivierte Entscheidungen dürften nicht zu Abstrichen bei Qualität oder Hygiene der Produkte führen. Und auch die Praktikabilität hat aus Verbrauchersicht hohe Priorität. So sei beispielsweise der Platzbedarf, den Mehrwegbehälter in Haushalten beanspruchen, kritisch zu sehen.
An die Unternehmen appellieren die Verbrauchergutachter, noch mehr Anstrengungen zu unternehmen, das Gesamtaufkommen von Verpackungen zu reduzieren und sich noch stärker an geschlossenen Stoffkreisläufen zu orientieren. Die Schutzfunktion der Verpackung müsse jedoch bei allen Anpassungen gewährleistet bleiben, um eine ökologisch nachteilige Verschwendung durch Verderb oder Beschädigung zu vermeiden. Neue Formen des Dialogs zwischen Herstellern, Handel und Verbrauchern – beispielsweise per App – könnten aus Sicht der Gutachter zu noch besseren Ergebnissen führen. Die Ideen reichen von der Substitution schwer recycelbarer durch nachhaltige Materialien über die Bündelung von Waren in Sammelverpackungen, vermehrten Einsatz standardisierter Verpackungsmaße bis hin zu weiteren Möglichkeiten, gebrauchte Verpackungen zurückzugeben.
Dr. Oliver Wolfrum, Generalbevollmächtigter des Forum Ökologisch Verpacken, sagt: „Die Ergebnisse dieses partizipativen Verfahrens belegen eindrucksvoll, dass der von uns vor über zehn Jahren angestoßene Dialogprozess für die Stärkung der Kreislaufwirtschaft Früchte trägt. Beispielhaft für dieses Prinzip stehen faserbasierte Verpackungsmaterialien wie Wellpappe, Karton oder Papier. Fortschritte beim ökologischen Verpacken sind nicht Sache einzelner Akteure, sondern nur in einer gemeinsamen Anstrengung zu erzielen. Das Verbrauchergutachten bestätigt auch, dass gesetzliche Vorgaben wie Mehrwegquoten nicht nur wissenschaftlichen Erkenntnissen standhalten müssen, sondern sich auch an der Lebenswirklichkeit der Menschen orientieren sollten.“
Jörg Sommer, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Umweltstiftung, sagt: „Viele Umweltprobleme werden durch das wachsende Verpackungsaufkommen beeinflusst. Wir werden neue Wege beschreiten müssen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Dazu sollte auf unnötige Verpackungen verzichtet und ansonsten verantwortungsvoll und ökologisch bewusst verpackt werden. Die im Rahmen des Verbrauchergutachtens erarbeiteten Anregungen und Konzepte aus dem Kreis der Konsumentinnen und Konsumenten verstehen sich als Beitrag, um einen notwendigen partnerschaftlichen Dialog zu befördern. Diesen Weg wollen wir als Deutsche Umweltstiftung weiter gehen.“
Das Verbrauchergutachten Verpackungen der Zukunft ist hier als Download verfügbar.
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