Presseinformationen
Im Pressebereich stehen Journalisten und Redakteuren aktuelle Presseinformationen und Bildmaterial zur Verfügung.
Wenn Sie darüber hinaus Fragen haben, oder in den Presseverteiler des Forum Ökologisch Verpacken aufgenommen werden möchten, melden Sie sich gerne unter +49 69 170071-11 oder per E-Mail.
Zweite Konferenz des Forum Ökologisch Verpacken: Kreislaufverpackungen gehört die Zukunft
Köln, 4. November 2014 – Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft stellten im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter dem Motto „Vorteil Recycling" am 4. November 2014 bei GS1 Germany in Köln fest, dass Kreislaufwirtschaftssystemen die Zukunft gehört. Dagegen sei die immer wieder heftig geführte Einweg/Mehrweg-Diskussion nicht mehr zeitgemäß. Einigkeit herrschte darüber, dass die einseitige, grundsätzliche Bevorzugung von Mehrweg oft ideologisch motiviert statt sachlich begründet ist.
„Auf dem Weg zu einem schonenden Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen führen Denkweisen aus dem vergangenen Jahrhundert nicht weiter", sagte R. Dieter Kögler, Vorsitzender des Forum Ökologisch Verpacken bei der Begrüßung. „Zahlreiche Umweltschützer und Politiker orientieren sich nach wie vor am Begriffspaar Einweg/Mehrweg, um zu einem Urteil über die Umwelteigenschaften einer Verpackung zu kommen. Wir wollen lieber nach vorne blicken und diskutieren darum über Zukunftsthemen – wie den optimalen Einsatz von Stoffkreisläufen in der Verpackungsindustrie."
In einem einleitenden Impulsvortrag veranschaulichte Dr. Heike Schiffler, Cluster Leader Environment Europe & Central Asia bei Tetra Pak, wie vielschichtig das Problem ist: „Die Tatsache, dass neben Mehrweggetränkeverpackungen auch einige Einweggetränkeverpackungen zu den ökologisch vorteilhaften Verpackungen zählen, zeigt, dass Schwarz-Weiß-Denken nicht angebracht ist", sagte Schiffler. „Es lässt sich also nicht einfach grob zwischen Einweg und Mehrweg polarisieren, sondern bedarf einer differenzierteren Herangehensweise, um Verbrauchern zu erklären, was die Einstufung ‚ökologisch vorteilhaft' bedeutet."
„Gegenüber einigen Mehrwegsystemen ist die Kreislaufwirtschaft auf Basis nachwachsender Rohstoffe das zukunftsfähigere Modell", sagte Thomas Gissler-Weber, Geschäftsführender Gesellschafter von Gissler & Pass. „Denn Stofferfassung, Verwertungsquoten und Materialeinsatz – das alles hat sich in den letzten Jahrzehnten wesentlich verbessert und das Recyclingprinzip noch effektiver gemacht." Gissler-Weber stellte klar: Gebrauchte Verpackungen sind kein Abfall, sondern ein begehrter Rohstoff. Für ihn sei es daher fraglich, „ob die aus den 1970er Jahren stammende Mehrweg-Bevorzugung noch haltbar ist".
An der Podiumsdiskussion bei GS1 Germany nahmen teil:
• Thomas Gissler-Weber, Geschäftsführender Gesellschafter Gissler & Pass
• Timothy Glaz, Leiter Corporate Affairs Werner & Mertz
• Dr. Thomas Rummler, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
• Ulrich Schäfer, Bereichsleiter Standards und Produkte, GS1 Germany
• Dr. Heike Schiffler, Cluster Leader Environment Europe & Central Asia, Tetra Pak, und stellvertretende Vorsitzende im geschäftsführenden Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU)
• Marion Sollbach, Leiterin Nachhaltigkeit GALERIA Kaufhof und Vorsitzende Umweltausschuss Handelsverband Deutschland (HDE)
• Keynote: Dr. Heike Schiffler
Druckfähige Bilder der Veranstaltung finden Sie in der Bilddatenbank.