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Kreislaufverpackungen als Modell

Zürich / Rüschlikon, 5. November 2013 – Experten aus Handel, Industrie, Wissenschaft und NGOs diskutierten am 5. November 2013 im Züricher Gottlieb Duttweiler Institute über „Zukunftsfähige Verpackung für den Konsum von morgen“ – so der Titel der Veranstaltung. Etwa 80 Teilnehmer nahmen aus den fünf Impulsvorträgen und der anschließenden Podiumsdiskussion das Ergebnis mit: Die Zukunft gehört der Kreislaufverpackung auf Basis pflanzlicher Rohstoffe.

Rudolf Gross, Gastgeber und Vorstandsmitglied des Forum Ökologisch Verpacken, formulierte in seiner Begrüßung das Ziel der Konferenz: „Wir wollen dazu beitragen, dass dem Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft auch Taten folgen. Denn so kann man verantwortungsvoll agierende Unternehmen von den grünen Trittbrettfahrern unterscheiden.“

Dr. David Bosshart, CEO des gastgebenden Gottlieb Duttweiler Institutes (GDI), erforscht die Veränderungen der Wertvorstellungen von Verbrauchern – unter anderem die Zukunft des Einkaufens. „Konsumenten verlangen eine Versorgung, die sich ihrem zunehmend entstrukturierten Alltag anpasst“, so Bosshart. „Damit sind auch hohe Anforderungen an Verpackungen verbunden: minimaler Abfall, Beitrag zur Energieeffizienz, Produktschutz und -präsentation. Gute Verpackung soll nachhaltig die Wertschätzung für ein Produkt steigern.“

„Kunststoffe als Verpackungen, die nach wie vor zu großen Teilen auf Rohöl basieren, werden nicht mehr lange funktionieren“, äußerte Erich Weber, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung klar seine Meinung zur Zukunftsfähigkeit verschiedener Verpackungssysteme. „In einer Zukunft ohne den endlichen Rohstoff Öl gibt es ausschließlich Verpackungen, die maximal recyclingfähig sind und aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.“ Weber lenkte den Blick auch auf das zunehmende ökologische Bewusstsein der Verbraucher: „Noch vor zehn Jahren wurde die Wirtschaft alleine für die Umweltprobleme verantwortlich gemacht. Mittlerweile haben die Menschen gelernt, dass gerade nachhaltiger Konsum damit zusammenhängt, wie sie sich selbst verhalten – und das spüren auch Handel und Konsumgüterhersteller.“

Das konnte Jörg Pretzel, Geschäftsführer von GS1 Germany, bestätigen. Er zitierte eine in seinem Haus entstandene Studie, derzufolge sich die Konsumgüterbranche verstärkt für eine nachhaltige Verpackungsgestaltung einsetzen sollte. „Ansatzpunkte dafür sind die Verwendung alternativer Rohstoffe, die ganzheitliche Betrachtung des Verpackungssystems – von der Herstellung bis zum Recycling – und die Reduktion von Verpackung. Damit einher geht die Ressourcenschonung und Abfallvermeidung.“

Guido Fuchs, Projektleiter Nachhaltigkeit bei Coop, strich heraus, dass es bei der Verpackungsoptimierung nicht nur um die Reduktion von Verpackungen gehen kann. „Keine Verpackung ist oft keine gute Lösung.“ Eine nachhaltige Entsorgung sieht Fuchs durch bestehende Kreislaufsysteme gewährleistet: „Die Sammlung von Verpackungsmaterialien macht dann Sinn, wenn es ein flächendeckendes Sammel- und Recyclingsystem gibt, das vom Verbraucher verstanden und akzeptiert wird. Bestes Beispiel ist der Stoffkreislauf des Altpapiers und der gebrauchten Wellpappe- und Kartonverpackungen im Handel.“

Franz Speer, Director Industry Affairs International Sales Unit von Henkel, betonte, dass Henkel eine führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit beanspruche: „Unsere Unternehmensstrategie: Wir müssen mit weniger Ressourcen mehr erreichen.“ Ziel sei eine Effizienzsteigerung im Zeitraum von 2011 bis 2015 von 30 Prozent. „Grundsätzlich folgen wir unternehmensweit den drei Prinzipien: vermeiden, vermindern, wiederverwerten. Wir setzen vor allem auf Materialien, für die öffentliche Recycling-Systeme bestehen. Bis 2015 streben wir an, ausschließlich recycelbare Verpackungsmaterialien einzusetzen für Märkte mit regionalen Sammel- und Recyclingsystemen. Das heißt auch: Bis 2015  Einsatz von 100 Prozent recyceltem Papier- und Kartonmaterial oder, wo erforderlich, von Frischfasern, die zu 100 Prozent aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.“

„Die Einschätzungen der Fachleute bestätigen uns in der Überzeugung, dass Kreislaufwirtschaftssystemen die Zukunft gehört“, zieht Gross das Fazit der Veranstaltung. „Und das heißt: Papierbasierte Verpackungen sind fit für den Konsum von morgen.“

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