Wellpappe im Web-TV

Was ist die ideale Kulisse für das Internet-Fernseh-Studio einer Umweltorganisation? Die Deutsche Umweltstiftung (DUS) setzt auf das Material Wellpappe, um ihr neues Medienformat über Nachhaltigkeitsprojekte auch optisch passend einzuordnen. Ginkgo-TV heißt die Sendung, die auf der Website der Deutschen Umweltstiftung in Abständen von vier Wochen zu sehen sein wird. Jörg Sommer,  Vorsitzender der DUS und Beiratsmitglied des Forum Ökologisch Verpacken, präsentiert jeweils Aktuelles aus den vielfältigen Aktivitäten der NGO und führt Interviews mit Projektteilnehmern, Partnern und Förderern der DUS.

Natürliche Rohstoffbasis der Studiokulisse
Warum das Material Wellpappe umweltverträglich ist und darum zu Ginkgo-TV passt, darüber sprach Sommer in der ersten Sendung mit seinem Studiogast Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer des Verbandes der Wellpappen-Industrie und in Personalunion Generalbevollmächtigter des Forum Ökologisch Verpacken. Wolfrum verwies zunächst auf die natürliche Herkunft des Basismaterials Holz und kam anschließend auf den „vorbildlichen Stoffkreislauf der Wellpappe“ zu sprechen. Der Wellpappen-Experte erläuterte ausführlich den Recyclingkreislauf faserbasierter Verpackungen. „Wellpappe wird vor allem für den Schutz von Waren auf dem Transport eingesetzt, also im B2B-Bereich. Daher fallen etwa 90 Prozent der Wellpappe im gewerblichen Bereich von Industrie und Handel an, nur etwa 10 Prozent in den Haushalten. Aber egal wo: Wellpappe wird nach Gebrauch nahezu vollständig gesammelt und der Wiederverwertung über das Altpapierrecycling zugeführt.“ Wolfrum betonte, dass die Weitergabe des Recyclingmaterials gegen Entgelt erfolgt – gebrauchte Wellpappe ist wie anderes Altpapier ein begehrter Rohstoff, der frei auf dem Markt gehandelt wird.

Papier und Pappe ist nachhaltiger als Kunststoff
Wie Wellpappe denn im ökologischen Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien abschneide, wollte Sommer von seinem Gesprächspartner wissen. Schließlich stehe Wellpappe ja im Wettbewerb zu anderen Packstoffen, zum Beispiel Kunststoff. „Wellpappe ist das nachhaltigste Material für Transportverpackungen“, stellte Wolfrum selbstbewusst fest. „Schauen wir allein auf das Recycling: Papierfasern können bei richtiger Behandlung ohne großen Qualitätsverlust sieben bis zehnmal wieder verarbeitet werden, beim Kunststoff handelt es sich dagegen um echtes Downcycling – Stichwort Parkbänke aus Altplastik. Mit Rohöl als Ausgangsmaterial nutzen Kunststoffverpackungen einen endlichen Rohstoff, der schon sehr bald einfach nicht mehr verfügbar sein wird.“

Verpackungswende: Trend zu faserbasierten Verpackungen
Zum Abschluss des Interviews spielte Sommer auf die von der Politik ausgerufene Energiewende an und wollte wissen, ob sich denn „auch so etwas wie eine Verpackungswende“ abzeichne. An diesem Punkt konnte Wolfrum auf die Ergebnisse einer Trendstudie verweisen, die faserbasierten Verpackungsmaterialien wie Wellpappe eine hohe Zukunftstauglichkeit bescheinigt: „Der Trend in der Logistik geht eindeutig in Richtung Transportverpackung aus Wellpappe.“ Aber Wolfrum sagte auch, dass die Wellpappenhersteller sich weiter anstrengen werden, um den Anforderungen der Nachhaltigkeit künftig noch besser zu genügen. „Wir setzen in der Produktion zum Beispiel verstärkt auf erneuerbare Energien und drehen an vielen weiteren Stellschrauben, um Verpackungen aus Wellpappe noch umweltverträglicher zu machen. Beim Klimaschutz bedeutet Stillstand Rückschritt.“