Journalistenseminar: „nachvollziehbar und sachlich“

„Kreislaufverpackungen werden in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen.“ Mit dieser Einschätzung kam Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung und Beirat des Forum Ökologisch Verpacken (FÖV), in seinem einleitenden Impulsvortrag zum Kern der Sache. Sommer referierte auf dem FÖV Seminar „Ökologisch handeln – verpacken – transportieren“ für Fachjournalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am 7. Mai in Salzburg über die veränderte Werthaltung von Konsumenten und den daraus resultierenden Konsequenzen für alle Stufen der Wertschöpfungskette. Verbraucher artikulierten immer deutlicher ihre Forderungen nach einem verantwortungsvollen wirtschaftlichen Handeln – damit seien auch nachhaltige Lösungen bei Verpackungen gefragt. Kreislaufverpackungen auf Papierbasis bescheinigte Sommer ihre Zukunftstauglichkeit: „Als zellstoffbasierte Verpackung weist die Wellpappe eindeutig die beste Öko-Bilanz auf und hat wohl das Zeug dazu, eines Tages das erste klimaneutrale Verpackungsmaterial zu sein.“

Lebensmittelverschwendung vermeiden
Dabei war eine Erkenntnis der Teilnehmer: Verpackungen sind nicht grundsätzlich nachteilig für die Umwelt. Franz Hölzl, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit bei SPAR Österreich, wies in seinem Vortrag beispielhaft auf die Schutzfunktion der Verpackung und ihren Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen hin: „In Europa werden jedes Jahr rund 100 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Die Verschwendung von Nahrungsmitteln ist auf jeder Stufe des Produktionsprozesses zu beobachten.“ Aktuelle Entwicklungen bestätigen die Bedeutung dieses Aspekts der Nachhaltigkeitsdebatte: Zwei Wochen nach dem Workshop hat die französische Nationalversammlung dem Großhandel verboten, künftig unverkaufte Nahrungsmittel ungenießbar zu machen und wegzuwerfen.

Die Schutzfunktion für Lebensmittel griff auch Werner Knausz, Vorstand der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), im letzten Impulsvortrag des Seminars auf. „Viele Lebensmittel verderben ohne entsprechenden Schutz sehr rasch und landen im Müll“, erläuterte Knausz. Er stellte die Ergebnisse einer Studie vor, der zufolge ein besserer Schutz von Lebensmitteln durch die bestmögliche Verpackung fast immer einen ökologischen Mehrwert bringt. „Die Umweltvorteile, die durch optimierten Produktschutz und damit verringerte Lebensmittelverluste  entstehen, sind deutlich höher als der zusätzliche Aufwand für die Verpackungen“, so Knausz.

Gemeinsam Lösungen finden
Einig waren sich die Teilnehmer in der Diskussion, dass der Trend eindeutig in Richtung kreislaufbasierter Verpackungslösungen geht. Hubert Marte, Sprecher des Forum Wellpappe Austria, sagte abschließend: „Veranstaltungen wie diese sollen dazu beitragen, gemeinsam ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösungen zu finden, zum Beispiel für das Thema „Save Food“. Hier werden wir uns als Hersteller von Wellpappenverpackungen noch stärker einbringen.“

Die Adressaten der Veranstaltung stellen ihr ein gutes Zeugnis aus. „Nachwachsender  Rohstoff, ausgebautes Recycling, funktionierendes Kreislaufsystem – das FÖV thematisierte im Salzburger Seminar erneut die Trümpfe der papierbasierenden Verpackungen in der Nachhaltigkeitsfrage“, meint ein teilnehmender Journalist und ergänzt: „Das FÖV tat dies nachvollziehbar, sachlich und mit Einbezug der Partner aus Recycling, Handel und Umweltverbänden.“